Gelenkprobleme beim Hund vorbeugen, erkennen und behandeln
Die Ursachen für Gelenkschmerzen beim Hund können sehr vielseitig sein. Zu den häufigsten schmerzauslösenden Erkrankungen zählen dabei die Entzündungen der Gelenke (Arthritiden), Verletzungen (Traumata) sowie degenerative und erblich bedingte Gelenkerkrankungen wie die Arthrose.
Da es verschiedene Ursachen für Gelenkschmerzen gibt, treten nicht immer die gleichen Symptome auf. Besonders häufig können Sie aber die folgenden Anzeichen für Gelenkschmerzen beim Hund beobachten:
- Schmerzen und daraus resultierende Bewegungsunlust: Ein typisches Bild der Arthrose (besonders bei der Hüftdysplasie) ist eine Schmerzhaftigkeit während des Aufstehens nach einer langen Ruhepause
- abnorme Bewegungen (z. B. Humpeln)
- bei Entzündungen: Fieber, Fressunlust und Gewichtsverlust, Verdickung der Gelenke und vermehrte Wärmebildung
🦴 Gelenkprobleme des Hundes erkennen:
- Das Aufstehen vom Schlaflager fällt dem Hund insbesondere morgens schwer
- Steifheit der Gliedmaßen, insb. der Hüfte oder der Wirbelsäule (gekrümmter Rücken)
- Anlaufschwierigkeiten nach Ruhephasen
- Stetige oder vorübergehende Lahmheit einzelner Gliedmaßen
- Geschwollene oder verhärtete Gelenke
- Aufjaulen bei Berührung oder Berührungsunwille an den betroffenen Stellen (Rücken, Beine, Hüfte)
- Schonstellung der betroffenen Gelenke
- Allgemeine Bewegungsunlust
- Überwärmte und angeschwollene Gelenkstellen evtl. gerötet (bei akuter Entzündung)
Was tun, wenn dein Hund unter starken Gelenkschmerzen leidet?
Entwicklungsstörungen des Skeletts und Gelenkerkrankungen sind vor allem bei großen Hunderassen bekannt, aber auch bei kleineren Rassen treten mitunter Gelenkprobleme, wie Arthrose auf.
Als Hundebesitzer hast du vielleicht schon mal von Gelenkproblemen bei Hunden wie der Hüftgelenksdysplasie (HD) und der Ellenbogendysplasie (ED) gehört. Diese können neben anderen Ursachen zu Erkrankungen wie Arthrose, also der übermäßigen Abnutzung des Gelenkknorpels führen. Betroffene Hunde leiden dann, ebenso wie wir Menschen, unter Entzündungen und Schmerzen. Oftmals fehlt dadurch auch die Freude am Laufen und Spielen.
Welche Ursachen haben Gelenkschmerzen beim Hund?
- Übergewicht
- zu wenig Bewegung
- bakterielle Infektion, zum Beispiel Borreliose
- Entzündung der Gelenke (Arthritis)
- Gelenkverschleiß (Arthrose)
- Fehlbildung der Gelenke, etwa Hüft- oder Ellenbogendysplasie
Du bist verzweifelt und weißt nicht, was du machen sollst. Ist er verletzt oder krank?
Haben Hundebesitzer:innen den Verdacht, dass ihr Vierbeiner unter Gelenkschmerzen leidet, ist ein zeitnaher Besuch bei einem:einer Tierarzt:Tierärztin ratsam. So lassen sich Ursachen für die Beschwerden rasch klären und mögliche Spätfolgen unbehandelter Gelenkerkrankungen vermeiden. Es gilt zudem: Je früher eine notwendige Therapie beginnt, desto besser sind die Heilungschancen.
Wie behandelt man Gelenkschmerzen beim Hund?
Um die primäre Schmerzsymptomatik des Hundes auszuschalten, sind folgende symptomatische Maßnahmen zu empfehlen:
- schmerzlindernde Medikamente
- Massagen und Schonung der Gelenke
- bei Entzündungen: entzündungshemmende Medikamente
- bei degenerativen Gelenkerkrankungen (z. B. Arthrose): Physiotherapie, Goldakupunktur, ggf. chirurgische Maßnahmen;
- Patellaluxation: je nach Schweregrad chirurgische Korrektur
Zusätzlich zu Medikamenten und Physiotherapie haben sich bei Hunde mit Gelenkproblemen auch bestimmte Nahrungsergänzungsmittel bewährt. Diese können Sie entweder dem üblichen Futter Ihres Hundes hinzufügen oder Sie greifen auf spezielle tiermedizinische Diäten für Hunde mit Gelenkproblemen zurück. Solche Diätfuttermittel sind von Haus aus mit gelenkunterstützenden Komponenten angereichert.
Gelenkprobleme beim Hund – Was bei Schmerzen helfen kannn
Wie lassen sich Gelenkprobleme beim Hund vorbeugen?
- Auf das Gewicht achten
- Das richtige Futter
- Fit durch Bewegung
- Nahrungsergänzungsmittel speziell für Gelenke
Überbelastung und Ernährungsfehler begünstigen Gelenkerkrankungen
Spezielles Hundefutter für spezielle Bedürfnisse
Als gelenkerhaltende und entzündungshemmende Stoffe gelten beispielsweise Glucosaminoglycane, Hyaluronsäure oder Omega-3-Fettsäuren. Ist dein Hund bereits älter oder belastet seine Gelenke beispielsweise besonders stark, kann ein höherer Anteil dieser Stoffe im Futter sinnvoll sein.
Quellen
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17085237
Budsberg, S.C., Bartges, J.W.: Nutrition and osteoarthritis in dogs: does it help? Vet Clin North Am Small Anim Pract. 2006 Nov;36(6):1307-23, vii.
https://www.vetexpert.pet/wp-content/uploads/ve_JOINTS_a4_eng_01.pdf
VETEXPERT – OSTEOARTHRITIS
Gelenkproblemen vorbeugen – Alltags-Tipps für Hunde mit Gelenkproblemen
Kontrollierte Zucht und Welpenkäufe: Zur Vermeidung von Erbkrankheiten (z. B. Hüftdysplasie) ist eine gesunde Hundezucht enorm wichtig. Züchter sollten daher alle ihre Zuchttiere frühzeitig von einem Tierarzt untersuchen lassen.
- Regelmäßige, wohldosierte Bewegung: Sorgen Sie dafür, dass sich Ihr Hund regelmäßig bewegt, aber vermeiden Sie extreme Belastungen.
- Ausgewogene Ernährung
Ebenfalls ratsam sind kleine Alltagshelfer.
- Orthopädische Hundebetten beispielsweise ermöglichen dem Hund Ruhepausen, in denen auch die Gelenke entlastet werden.
- Um die Heilungschancen zu wahren, sollten Hundehalter:innen mit ihrem Vierbeiner bereits beim Auftreten erster Symptome tierärztlichen Rat einholen.
- Statt einem ausgiebigen Spaziergang sollten mehrere kleine Runden auf dem Tagesplan stehen. Dabei gibt der Hund das Lauftempo vor.
- Fress- und Trinknapf auf einen erhöhten Platz stellen.
- Spezielle Rampen erleichtern den Ein- und Ausstieg ins bzw. aus dem Auto.
- Weiche Unterlagen oder orthopädische Hundebetten reduzieren beim Liegen den Druck auf die Gelenke.
- Rutschige Oberflächen gilt es zu vermeiden – sie bergen die Gefahr, dass der ohnehin schon beeinträchtigte Hund ausrutscht und sich möglicherweise verletzt. Abhilfe schaffen Teppiche auf Fliesen beziehungsweise Holzfußböden oder rutschfeste Socken für den Hund.
⚠️ Arthrose beim Hund & Katze – Leidet Ihre Katze oder Ihr Hund bereits an einer chronischen Gelenkerkrankung wie Arthrose, sind hochdosierte gelenkunterstützende Nährstoffe ein wichtiger Teil der Therapie.
Gelenkschmerzen Hund: Dein Besuch beim Arzt
Bei einer orthopädischen Untersuchung checkt der Tierarzt den Bewegungsapparat – also die Muskeln, Bänder, Gelenke und Knochen – deines Hundes.
Der Tierarzt beobachtet, wie das Tier läuft und tastet die Beine und den Rücken ab. Auf diese Weise findet er heraus, an welcher Stelle das orthopädische Problem liegt. Zudem stellt dir der Tierarzt einige Fragen zum Alter, der Rasse und den Beschwerden des Tieres und er holt Informationen ein, ob mögliche Erkrankungen in der Familie des Tieres bekannt sind.
Zunächst wird der Tierarzt Ihren Vierbeiner röntgen. Zur Sicherung der Diagnose können danach eine Ultraschalluntersuchung, eine Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie sowie eine Gelenkspiegelung folgen.